Hallo zusammen, hallo Michael,
da ich wahrscheinlich mehr oder weniger Stein des Anstoßes für das Reparaturvorhaben von Michael H. (Kurvenräuber) war, äußere ich mich nochmal zum Thema. Michael H. war mit seinem Auto vor Kurzem bei mir und ich habe den Wagen daher persönlich anschauen können. Er kam eigentlich aus einem anderen Grund, als daß ich seinen Wagen karosseriemäßig inspizieren sollte weil ich aber nunmal die 02-Vollklatsche habe, habe ich aus Eigeninteresse trotzdem mal kurz drübergeluschert.
Dabei habe ich die beiden hinteren Radhäuser und zumindest einen der Bremshaltewinkel im vorderen Radhaus bemerkt, die kurzfristigen Handlungsbedarf benötigen, worauf ich ihn dann hingewiesen habe. So wie ich ihn verstanden habe, waren ihm besagte Stellen vorher nicht ins Auge gefallen. Den sichtbaren Rostplacken auf dem fahrerseitigen Radhaus habe glaub ich auch ich verursacht, als ich mit dem Daumen dran rumgedrückt habe dabei löste sich der am seidenen Faden hängende Lackbrösel, der noch obendrüber hing. Nach meiner Einschätzung sind beide Dome und wahrscheinlich auch beide Aufnahmen unterwärts nicht mehr zu retten. Ich hatte ihm geraten, dass er - um sicherzugehen - zurück zu Hause die Rückbanklehne rausnehmen und den zum Innenraum weisenden Teil der Radhäuser anschauen soll (hast du das gemacht und davon auch Fotos, Michael>).
Durch die nach vorn geneigte Einbauposition der Feder- und Stoßdämpferaufnahmen steht die durch das Rad aufgewirbelte Brühe, die in den Hohlraum gelangt ist, der durch eigentliches Radhaus und die unterwärts angeschweißte Aufnahme gebildet wird, an dessen vorderen Ende am Längsten, weswegen in 99% der Fälle dann, wenn man im Kofferraum die ersten Blasen sehen kann, es zum Innenraum hin schon längst durchgerostet ist (worauf auch Wolfgang ganz richtig hinweist).

Weil bei der Limo zum Innenraum hin Bitumendämmmatten auf die interessanten Areale geklebt sind, sieht man nicht unbedingt sofort etwas ich hatte Michael aber gesagt, er möge auf Aufwölbungen der Matten in bestimmten Bereichen achten (die hatte ich ihm an meiner teilgrundierten Karosse gezeigt). Sieht man da Unregelmäßigkeiten, sollte man die Bitumenmatte besser mal beiseite kratzen.
@Stephan: Auch wenn du kein Endoskop hast, um durch die serienmäßig eingearbeiteten Löcher in den Hohlraum des Stützblechs zu schauen, musst du doch für einen Kontrollblick nicht das komplette Stützblech wegbohren. Wenn man von der Innenraumseite aufschneidet, sieht man doch Alles zur Zustandseinschätzung Nötige.

Besteht kein Handlungsbedarf, kann man das einfach wieder verschließen und die Spuren der Arbeit werden durch die abschließend aufzubringende Dämmmatte unsichtbar. Besteht Handlungsbedarf, holt man nach entsprechender Vermessung und Markierung (so hab ich es gemacht) oder dem Bau einer Lehre (so wird es oben geschildert) mit ein paar Flexschnitten den ganzen Gruscht aus dem Auto und kann bequem auf der Werkbank die evtl. bei der Verwendung von Repblechen noch benötigte Stoßdämpfdurchführung freilegen statt über Kopf im Radhaus rumbohren zu müssen.
@Karsten: Wenn ich Tom richtig verstehe, lässt er das auf dem Bild zu sehende Dreieck dann offen (hochgeklappte Blechpartie komplett wegschneiden statt runterklappen und wiederverschweissen).
Michael Hs Wagen hat mindestens bereits hinten Radlaufbleche und entweder den hinteren Teilabschnitt oder komplette Repschweller bekommen (soviel Zeit war dann auch nicht, um das ganz genau durchzugucken). Wenn er also den momentan scheinbar gern genommenen Maßstäben der besser als neu-Chichi´s hinterherrestaurieren wollen würde, müsste er eigentlich schon noch ein ganz paar Blechteile mehr kaufen als nur die Innenradhäuser (Seitenteile, Außenradhäuser, Originalschweller fürs Heck plus evtl. Weiteres für den Restwagen). Das halte ich für einen Eckleuchter-1602 (wie auch für die weit überwiegende Mehrheit der restlichen Modelle der Baureihe) für unangemessen, wenn neben den Teilepreisen auch noch die Arbeitskosten in der Werkstatt hinzukommen, denn nach seiner Aussage kann Michael die Reparatur nicht selbst ausführen.
Entgegen Michael Bs (bayernexpress02 / hallo Blümchen :waving: ) Aussage oben hat Andy nicht geschrieben, dass ein Teilersatz generell schlecht wäre. Er hat geschrieben, dass der Einbau eines kompletten Innenradhauses einzeln elende Fummelei ist. Dem stimme ich zu und Micha (also B jetzt): Du hast doch nicht nur die Innenradhäuser am targa getauscht, oder> Dann schreib doch auch mal mit dazu, welche anderen Blechpartien noch zusätzlich mit rausgetrennt waren, die es dir ungemein erleichtert haben, das Innenradhaus an seinen Originalpunkten verschweißen zu können. Dann haben diejenigen, die so was noch nie gemacht oder gesehen haben, mal einen Eindruck davon, welche Kleinigkeiten du jetzt in deinem Beitrag nonchalant nicht erwähnt hast.
Geschrieben hat Andy, dass Reparaturbleche auf den Rost draufbappen unzweifelhaft Scheiße ist, und auch da stimme ich ihm und den anderen Vorrednern zu. Das war in den 80ern eine geeignete Reparaturmethode, um weitere 2 Jahre TÜV zu bekommen (mit Glück danach dann auch nochmal 2), und den Wagen danach zu verschrotten. Eine solche Reparatur hätte dann so aussehen sollen (TÜV-Buch oben):



Und es gibt nicht nur Bilder vom Federbein-Käfer sondern auch vom 02, weil die durchgerosteten hinteren Dome ja nun mal gar nicht so selten sind:



So soll man es also nicht machen, wenn es nicht nur kurzfristig TÜV-repariert sondern für längere Dauer restauriert werden soll (allerdings wurde es an der Mehrzahl der 02s in früheren Jahren schonmal so oder ähnlich gemacht). Aber es zeigt gut ein weiteres Problem, dass ich Michael H ebenfalls zu erklären versucht hatte: Die noch lieferbaren alten Repbleche sind genau für diese Reparaturmethode produziert worden - sie sollen eigentlich auf das Originalteil obendrauf gesetzt werden. Deswegen sind sie im Verhältnis zum Originalteil auch ein Stück größer gehalten, damit sie eben auch wirklich drüberpassen. Schneidet man nun den Rost raus und will die Bleche nicht ÜBER DIE sondern STATT DER Originalpartien einsetzen, lässt sich das oben abgebildete Repblech Radhaus noch einigermassen anpassen. Am Federbeinstützblech muß man aber schon eher massiv nacharbeiten, wenn es an der ursprünglich originalen Position sitzen soll.
Deswegen benutze ich die Repbleche nach entsprechenden Erfahrungen nicht mehr, sondern mache das so wie Rene. Die entsprechenden Bilder hatte ich Michael H auch bereits per mail zugeschickt. Ich musste nur kein neues Radhaus zerschneiden, denn Henning hat mir freundlicherweise neuwertige, von ihm ausgetrennte Gebrauchtteile überlassen (danke nochmal!), die nicht lang vorher als Neuteile in einen Wagen eingesetzt worden waren, der dann leider an einem kräftigen Treffer gestorben ist.








Ist geschweißt mit Absetzen und Lochpunkt. Wenn das nachher noch abgedichtet und der werksmäßige Body drübergespritzt ist, sieht man die Schweißung auch nicht, trotzdem sie ein Stück höher als nach Wolfgangs Vorschlag sitzt. Das ist für mich die einzige in Frage kommende Reparaturmethode für Michael Hs Wagen, wenn man Arbeitsaufwand, Kosten, Haltbarkeit und Güte sauber gegeneinander abwägt - hatte ich Michael so auch gesagt.
@Roland: Ich möchte nicht unken oder ein fremdes Auto schlechtmachen aber so, wie Radläufe und Schweller an Michael Hs 1602 eingesetzt sind, würde ich das Schwellerende lieber doch zu lassen. Nach dem, was ich bis jetzt so an 02s gehabt und gesehen habe, sind da weitere nicht ganz günstige Arbeiten wahrscheinlich. Momentan ist noch nix wieder durchgekommen und das Auto fährt ja erstmal trotzdem. Sollte der Rost wieder hochkommen, kann man das später immer nochmal bearbeiten.
@Michael H: Ich verstehe nicht, was du mit dem Stützblech willst, wenn du komplette Radhäuser kaufst> Das ist doch Bestandteil des Innenradhauses.
Ich würde generell erstmal gar nichts kaufen, sondern warten, bis der Bereich mit der Flex grob gesäubert und freigelegt ist. Auch in Österreich hast du bei Walloth oder BTS bestellte Teile doch zwei oder drei Tage später, womit du zu dem Zeitpunkt bestellen kannst, zu dem du auch wirklich weißt, was nötig sein wird. Mit den weiteren Vorbereitungsarbeiten fürs Einschweissen hat die Werkstatt nach der ersten Freilegung genug zu tun, um die Wartezeit problemlos zu überbrücken.
Verneigung, Lars.