Autor Thema: Besuch im Autodrom Most  (Gelesen 10041 mal)

Offline Lars, Frankfurt

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Besuch im Autodrom Most
« am: 18 April, 2016, 18:53 »
Hallo zusammen,

vor kurzem war ich an einem Samstag mal am Autodrom von Most in Tschechien (die Stadt hieß früher mal Brüx - Most ist tschechisch für Brücke) - liegt so etwa 25km südlich der deutschen Grenze zu Sachsen. Das war so ziemlich eine der ersten permanenten Rennstrecken im Ostblock mit modernen Auslaufzonen, wo auch schon zu Zeiten des Kommunismus internationale Rennen mit westlicher Beteiligung abgehalten wurden (z.B. Interserie) bei denen dann bis zu 300000 Zuschauer da gewesen sein sollen (auf den Fotos aus der Zeit war der viele, grüne Rasen pickepackevoll mit Menschen). Liegt recht schön so zu Füßen des Erzgebirges:





Nach dem Hinweis eines 02-Freundes aus Bayern (danke nochmal Karl-Heinz und ich hab auch gegrüßt - schau mal weiter unten;-) ) hatte ich mal genauer nachgeschaut, welche Veranstaltungen an dem besagten Samstag dort stattfinden, weil ich sowieso in der Gegend unterwegs war. Und die hier mußte ich dann unbedingt sehen:



Wer es nicht erkannt hat:



Piirööööt ... rängtängtäng ... :-D  In Niedersachsen, wo ich aufgewachsen bin, konnten wir vom Sender Brocken im Harz aus schon immer DDR-Fernsehen empfangen. Mein Vater hatte damals extra einen Decoder in unseren Nordmende einbauen lassen (die DDR sendete nicht in der damals in der Bundesrepublik gebräuchlichen PAL-Norm sondern in eher in Frankreich gebräuchlichem SECAM), damit ich als Kind mein Sandmännchen, den kleinen Maulwurf und Pittiplatsch und Schnatterinchen in Farbe sehen konnte. Naja - Muddern und er wollten Lino Ventura und Alain Delon (französische Filme gab es damals durchaus öfter mal im Zonenfunk ... und die Olsen-Bande aus Dänemark) bestimmt auch nicht in schwarz-weiß gucken.

Jedenfalls habe ich später als Jugendlicher dann auch mit Begeisterung die Übertragungen der Ost-Tourenwagen- und -Formel-Rennen um die DDR-Meisterschaft und den sozialistischen "Pokal für Frieden und Freundschaft" geschaut, wenn vom Sachsenring oder vom Schleizer Dreieck übertragen wurde. Wie geil war das denn - die mußten normalerweise 10 oder 15 Jahre warten, bis sie ein Auto zugeteilt bekamen, und trotzdem konnte man die Gaskranken drüben nicht davon abhalten, die Karren mühselig zu frisieren und mit Vollgas kleinzureiten. Wenn die Meise im Kopf halt jubiliert, bringen sie auch politische Unbilden nicht zum Schweigen - das war doch wahre Begeisterung!

So wie ich ursprünglich der Meinung war, ich würde niemals live ein Rennen mit den mich begeisternden DRM-Boliden (02, CSL, E21, Capri, Escort, Porsche) zu Gesicht bekommen, weil ich zu spät geboren bin - da habe ich dann beim ersten Mal auf dem OGP am Nürburgring beim DRM-Revival mit Pipi in den Augen auf der Tribüne gesessen, als die Dinger dicht vor meiner Nase vorbeigeballert sind - hatte ich eigentlich auch gedacht, mir wäre wegen meines Geburtsdatums die Chance entgangen, jemals Renntrabants in Aktion zu sehen. Aber nee ... das habe ich jetzt seit dem Samstag in Most auch vom Zettel ... seeehr geil!

Ein Saporoshez mit 1975er Umbau auf Lada-Mittelmotor und gleich eine ganze Horde Melkus RS1000 waren auch noch mit dabei:




Auf dem Test-Gelände neben der Rundstrecke fuhr gleichzeitig auch noch eine größere, tschechische Oldtimer-Rallye (Rally Praha Revival) eine Sonderprüfung aus. Da gab es neben den üblichen Verdächtigen auch mal ein paar Mobile zu sehen, die in westlicheren Gefilden nicht so oft starten:




In dem Skoda 130LR im zweiten Bild saß am Volant übrigens der Norweger John Haugland - der ist für die Tschechen und Skoda sowas Ähnliches wie ein Walter Röhrl. Mittlerweile ein Renn-Opi ist er immer noch ziemlich präzise unterwegs - und er hat mir ganz seelenruhig festgegurtet im Auto sitzend ein Autogramm geschrieben, nachdem er den Ordner weggeblökt hatte, der mich aus dem Vorstart-Bereich verscheuchen wollte. Guter Mann! Ebenfalls im zweiten Bild kann man am Rande sehen, weshalb dieser Beitrag hier ins 02-Forum sollte: Die "richtigen" Autos waren nämlich auch da. Sowohl bei der Rallye




als auch auf der Rundstrecke



.

Noch am Rande: Bei dem Motorengeräusch dieses Golf 2 aus der Schweiz auf der Start-Ziel-Geraden habe ich mich zunächst echt gewundert, wieso der Fahrer das Ding so hoch drehen kann. Mit einem VW-Motor unter der Haube hätte das eigentlich solides Kleinholz fabrizieren müssen.



Ohne Haube im Fahrerlager konnte man dann aber sehen: War gar kein Original-Triebling mehr drin. Achso ... na dann ...



Verneigung, Lars.


Mons vocat.

Nur ned huddele - bevor isch misch uffreech, isses mir liwwä egal.

Man kann nicht Alles haben - wo sollte man das dann auch hintun? (Lemmy Kilmister)

Offline stephan

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Besuch im Autodrom Most
« Antwort #1 am: 18 April, 2016, 19:16 »
moin lars!

warum sieht mann nie die hübschen renn nullis auf einem treffen>
auch wenn sie nur mit nem trailer bewegt werden>>>

aber so einen 601er trabbi mit nem bösen 2ltr m10 drin könnte ich mir schon recht spassig vorstellen!
antrieb natürlich nach hinten!

kaum leistungsgewicht da plaste!

170-200 ps auf ca. 700-850kg>

das müsste doch was hergeben!>>>
ODER>>:-D :-D

GRUSS STEPHAN
DAS LEBEN IST ZU HART UM NICHT SEINE WÜNSCHE UND IDEEN ZU VERWIRKLICHEN !!!

Offline bob

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Besuch im Autodrom Most
« Antwort #2 am: 19 April, 2016, 12:27 »
Hi,
sinngemäß gibt's das schon, aber mit Honda-Motor:

https://www.youtube.com/watch>v=Cq494lFkI8I

Viele Grüße
Bob

Offline Lars, Frankfurt

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Besuch im Autodrom Most
« Antwort #3 am: 19 April, 2016, 14:34 »
Hmmm,

fix isses ja schon. Aber es hört sich nicht richtig an und es zieht keine blaue Wolke hinter sich her. Sollte es Beides nach meiner unmaßgeblichen Meinung aber.

Verneigung, Lars.


Mons vocat.

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Offline Joe02

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Besuch im Autodrom Most
« Antwort #4 am: 19 April, 2016, 16:08 »
Hallo Lars,

schöner Bericht :ok:

Gruss Jochen

Offline ZYNKI-POWER

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Besuch im Autodrom Most
« Antwort #5 am: 26 April, 2016, 16:14 »
Wer möchte einen extremen   Trabant mit einer Oldtimerzulassung im öffentlichen Straßenverkehr fahren >

Durch den Einsatz von Kohlefaser und Hayabusa-Motor mit gemachten 240 PS wäre ein Gewicht von satten 500 kg möglich .

Mögliche wäre auch der Einbau eines Golf - Dieselmotors mit 200 PS .

Ein schöner , gemachter BMW-Motor wäre auch möglich .

Diese Möglichkeiten ergeben sich aufgrund der alten , roten Nummer vor 2007 .

ASU und 2 jähriger TÜV  wären dann auch nicht mehr nötig .

Es sind die Bestimmungen des Oldtimer-Kennzeichens zu beachten .

Das passende Fahrzeug mit Kennzeichen befindet sich in meinem Besitz und wartet auf seine Fertigstellung .

Fotos findet ihr auf Facebook unter meinem Namen .

Mit freundlichen Grüßen !
Hans - Jochen   Zychlinski
R.I.P.