Hallo zusammen,
wie man dem Betreff entnehmen kann, heute wurde zum ersten Mal die Trijekt DME von Vera aktiviert. Alle Sensoren, Fühler und Einspritzventile sind online ..., Screenshot:

Das Besondere an diesem System ist der selbst gebaute Verteiler ...

Hmmmm, was ist an einem Zündverteiler denn so Besonderes> Funken tut er auch, er sieht fast genauso aus... und oben ist ein Deckel drauf damit's nicht reinregnet ...
So gesehen alles voll normal.
Die Spezialität liegt darin, daß kein mechanischer Unterbrecher mehr drin ist, sondern ein elektronischer Hallgeber. OK, gääääähn.... das haben viele, gibt's fertig zum kaufen. Nachrüstungen für Unterbrecher gibt's haufenweise in den Katalogen.
OK, Triggerräder findet man auch bei moderneren Motoren wie einem M40 oder M50. 1992 war das der gängige Standard bei den Schwingungstilgern. Dort sind sie als 36 minus 1 Räder bekannt, sind knapp 35cm groß und wiegen gerne mal so 2 Kilogramm.
Aha. Gut, und weiter> Meins ist 34 Millimeter groß, wiegt 15 Gramm und ist im Verteiler!
Kein Witz jetzt, der 02 Motor wird über den Verteiler gesteuert. Da die Nockenwelle immer und jederzeit den wahren Status über die Positionen im Motor gibt, ist ein daran angeschlossener Verteiler recht intelligent. Es läßt sich perfekt der Winkel der laufenden Kurbelwelle errechnen und ebenso der Arbeitstakt jedes einzelnen Zylinders. Es läßt sich auf's Grad genau errechnen, daß z.B. Zylinder 1 gerade 30 Winkelgrade abwärts sich bewegt, ansaugt und die Einspritzdüse jetzt starten sollte die Benzinmenge für diesen Takt reinzujagen. Das läßt sich mit einem solchen Triggerad errechnen, ist bloß etwas Software.
Das gewählte Rad hat 12 Nasen und 12 Lücken. Damit lassen sich 360 Grad dividiert durch (12+12 Elemente) = 15 Grad auflösen. Durch die Untersetzung des Nockentriebs mit 1:2 werden daraus 30 Grad Kurbelwellenwinkel. Also von einer Flanke von so einer Nase oder Lücke läßt sich der Kurbeltrieb auf 30 Grad genau rechnen.
Und die Werte dazwischen> 30 Grad sind ja etwas arg viel...
Das macht das Steuergerät. Mit einem Timer bzw. Zähler. Der Timer wird immer synchron mit den Flanken der Triggerung gehalten. Beschleunigt der Motor, werden auch die Timerwerte synchron mitgezählt und fortwährend korrigiert. So eine CPU kann das 1000 fach schneller als so ein Motor seine Drehzahl ändern könnte.
Die verwendete Trijekt kann mit ihrer Zeitbasis jede dieser "Nasen" am Triggerrad nochmals um den Faktor 1024 genauer auflösen, einfach nur durch schnelles Zählen. Und dann werden aus 30 Grad Kurbelwelle wunderbare 0,03 Grad Auflösung. Sie weiß ganz genau, wann der OT ist, eben ganz genau auf 0,03 Grad genau...
Woher weiß sie den Nullpunkt für die Zählung zur Synchronisation>
Das kommt von dem "... minus 1". Es fehlt von den 12en ein einzelner Zahn, der ist echt richtig weg. Am Schwungrad sieht man dann so eine Lücke, bei mir im Verteiler eben so ein Zahn. Genau dann, wenn das Steuergerät einen Zahn finden sollte und der Zahn fehlt, kommt eine Lücke und das Steuergerät wartet auf den nächsten Zahn, bzw. die Schaltflanke dazu. Und diese Signalflanke sagt ihm: Aufpassen, denn ab da wird neu gezählt, die Zähler bekommen einen Reset und es weiß die genau Position der Kurbelwelle und Nockenwelle. Sagt man dem Steuergerät, daß diese Marke genau bei 90 Grad vor dem OT des Zylinders 1 liegt, dann ist es glücklich ... und ich auch. Denn da habe ich Lücke programmiert und auch körperlich im Verteiler angelegt. Die Flanke für den Zählerreset liegt 90 Grad vor OT...
... Ende Teil 1