Autor Thema: Vorstellung und Tipps für Teile in Südbayern  (Gelesen 12725 mal)

Offline Wolfgang

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« Antwort #30 am: 01 Januar, 2018, 15:01 »
» Wir haben drei tiis hier: Einer drückt ca. 115PS (115-125 PS ist Serie lt.
» meinem Kumpel), einer, mit Nockenwelle und angeblich gemachten Motor drückt
» 131PS und 12 Nm mehr (ist aber nur oben stärker wie meiner und in der Mitte
» deutlich schwächer).

Man sagt den E12 tiis nach, dass wie weniger Leistung hatten und das die frühen 121 tiis die volle Leistung hatten. Selber habe ich aber noch keinen serienmäßigen auf dem Prüfstand gehabt.

Gruß
Wolfgang

Offline Ulm

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« Antwort #31 am: 03 Januar, 2018, 17:16 »
Guten Abend,

also, wenn ich mal meine Erfahrung hier beisteuern darf:

In meiner Lehrzeit und den ersten Gesellenjahren war ich beim Bosch Dienst, im Tune Up, den Ältern sagt das noch was. Wir hatten den LPS002 Prüfstand.

Mein damaliger Tii hatte immer zwischen 135 und 140 Ps gebracht. Ich hatte mir viel Zeit genommen und den Motor überwigend nach Gefühl eingestellt. Die Zündung hatte ich ein paar grad füher, und die Vollastanreicherung leicht erhöht.
Der Motor war Serie E12 mit Kolben im ersten Übermaß. Sogar der Lüfterflügel war dran.
Die Auspuffanlage war am serien Endschlldämper leicht modifiziert und ein gerades Endrohr verbaut. Die Übergänge im Saugrohr angepasst, ansonsten auch Serie. Ich musste es damals als ich den Wagen gekauft hatte gleich zerlegen da die Ansaugbrücke gerissen war. Die "Spezialisten" des Vorbesitzers hatten beim Zusammenbau des Motors auf die Abstützung des Saugrohrs zum Anlasser "verzichtet".

323i E21 hatten auch nur im Schniit um die 135 PS gebracht. In der Praxis sah das so aus daß ein 323i auf der Straße keine Chance hatte. Ebenso die GTI/GTE Fraktion.

Als Tipp:
Kontrolliere mal den Zündzeitpunkt bei 5000 U/min, ob der Endwert erreicht wird.
Wenn die Verstellung ausgeschlagen ist verstellt der Vereteiler zu viel im unteren Bereich wo die von BMW angegebene Prüfdrehzahl liegt und dadurch wird die Einstellung insgesamt falsch.

Grüße aus Ulm
Martin

Offline Ulm

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« Antwort #32 am: 03 Januar, 2018, 17:59 »
Noch ein Nachtrag:

wenn der Motor im normalen Lambdabereich unsauber und nur relativ fett einergermassen rund läuft deutet dies aber auch auf Probleme mit der Einspitzanlage hin, wie zB. Spritzbild und Öffnunsgruck der Düsen, Mengendifferenzenz oder weitere Fehler der Pumpe, Grundeinstellungsfehler usw.

Das ist aber ungehört und ungesehen schwierig zu sagen per Ferndiagnose.
Es müsste vermutlich die Anlage mal von Grund auf geprüft, ggf. instandgesetzt und eingestellt werden.

Grüße
Martin

Offline Booster

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« Antwort #33 am: 04 Januar, 2018, 08:28 »
Hallo Martin,
vielen Dank für deine Erfahrungen und die Tipps!

Schliesst du von der ab 4500 RPM abfallenden Drehmomentkurve auf ein Problem>

Meine Zündzeitpunktwerte entsprechen dem Handbuch. Das hatte ich überprüft, werde das aber speziell bei 5000 RPM noch einmal überprüfen und auch auf dem Prüfstand noch etwas mit der Zündung spielen.
Hast du noch im Kopf wie viel mehr Vorzündung du gefahren bist>

Viele Grüße
Olli

P.S.: Die letzten Tage bin ich noch einige ("fettere") Läufe gefahren habe aber kein besseres Ergebnis erzielt. Der Lambdaverlauf erscheint mir jetzt sehr schlüssig (ca. 0,9 bis 2500RPM, dann 0,88 bis 3500 RPM und 0,85 bis 5500, ab 5500-6000 0,82).

Offline Ulm

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« Antwort #34 am: 04 Januar, 2018, 20:02 »
Hallo Olli,

Es ist schwer nur aus dem Drehmomentverlauf auf irgendwelche Probleme zu schliessen.
Er sollte mehr Drehmoment, und auch Leistung haben.

Die Zündung hatte ich im Bereich um die 5° früher. Das muss aber nicht immer passen. Nicht jeder Motor reagiert gleich, und schon gar nicht mit fortschreitendem Verschleiß der Komponenten.

Du solltest zwischen 35° und 38° bei 5000 liegen. (= +10° bis +13° ab der Kugel an der Schwungscheibe hinten) Er darf aber nicht klingeln. Kraftstoff mind. 98 Oktan. Zu früh bringt leistungsmäßig nichts mehr, es werden dann nur noch die Kolben zu heiß.

Im Leerlauf hatte ich um die 2,5% CO, im Teillast bis unter 0,8% CO und Vollast über 4,5 - 5% CO.
Ein zu fettes Gemisch bringt ebenso nichts, denn dann nimmt die Flammgeschwindigkeit ab.

Aber weder die Abgas noch Lambdawerte alleine können Aufschluss geben ob die Einspritzalage mit allen Komponenten in Ordnung ist, es ist lediglich ein Richtwert über die gundsätzliche Gemischzusammensetzung.

Wichtig ist dass dies an allen Zylindern gleich ist, was Du mit einer CO oder Lambdamessung nicht feststellen kannst. Ebenso nicht die Qualität und Homogenität des erzeugten Gemisches.

Des Weitern müssen natürlich alle motorischen Komponenten und Einstellungen in Ordnung sein, sowie auch die Zuordnung Pumpe - Kurbelwelle.

Grüße
Martin
« Letzte Änderung: 04 Januar, 2018, 20:12 von 1600 »

Offline Booster

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« Antwort #35 am: 05 Januar, 2018, 09:44 »
Hab gestern noch mal Zündung gecheckt.
Bei 5000 hab ich 32°. Der Verstellverlauf entspricht dem Handbuch (bei 2400 ca. 26°).

Die Sync zwischen Kurbelwelle und Pumpe überprüfe ich. Danke für den Tipp.

Ich habe mal etwas 2T Öl ins Benzin, mal schauen ob es was bringt. Ich vermute, dass das Auto über ein Jahr gestanden hat.

Offline Ulm

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« Antwort #36 am: 05 Januar, 2018, 22:56 »
Hallo Olli,

bei 2T Öl bin ich skeptisch. Standschäden wie undichte Ventile in der Pumpe oder verschlissene / Korrodierte Einspritzventile kann es nicht beheben.

Wenn es um den Abbau von Verunreinigungen im Einspritzsystem und/oder Motor geht gibt es Additive die weit besser wirken als 2T Öl.

Außerdem wird die Leistung schlechter da mit zunehmender Beimischung die Flammgeschwindigkeit des Gemisches abnimmt. - Und damit der Wirkungsgrad.

2T Öl verwende ich 1:100 im Diesel. Hier aber nur zur besseren Schmierung des Common-Rail Systems.

Grüße
Martin

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« Antwort #37 am: 06 Januar, 2018, 09:15 »
Hab, ich mir auch schon gedacht - war ein Tipp von unserem Senior-Mechaniker. Ich werde es, bevor ich wieder auf dem Prüfstand gehe, ordentlich verdünnen.

Bis dahin hab ich, auf der Suche nach den verlorenen Pferden, noch eine kleine Liste abzuarbeiten...

Reicht es, wenn ich die Einspritzdüse vom 1. Zylinder raus baue um repräsentativ das Spritzbild zu überprüfen, oder sollte ich gleiche alle checken>

Offline Ulm

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« Antwort #38 am: 06 Januar, 2018, 12:32 »
Mahlzeit,

natürlich musst Du alle ausbauen. Was nutzt es wenn die erste zufällig schön spritzt aber die andern "pinkeln"

Ich schick Dir per PN meine Tel Nr. Ich denke das geht schneller als die Finger wund tippen ;-)

Grüße
Martin

Offline Wolfgang

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« Antwort #39 am: 06 Januar, 2018, 12:48 »
Wie Martin schon schriebt, eines ansehen hilft nicht.

An sich ist der tii erstaunlich unempfindlich gegen Einspritzdüsen mit schlechtem Spritzbild und ebenso einer falschen Zuordnung der Pumpe zum Motor. Wir haben ja im Kugelfischer-Seminar extra einen Schulungsplatz Einspritzventile gehabt und Richard hat sehr anschaulich zeigen können, wie die Ventile gealtert so aussehen und arbeiten.

Den Zündzeitpunkt weit vor den werksmäßig vorgesehenen zu verlegen, ist gefährlich, da der tii dann gerne klingelt. Werksmäßig ist 32 bis 34 Grad vor OT bei hohen Drehzahlen vorgesehen  bei 98 Oktan. Die Prüfstandsspezialisten probieren ja auch mit dem ZZP herum um die beste Leistung herauszufahren. Beim nächsten Prüfstandslauf mal Optimax oder so tanken, dann hast Du etwas Reserve für solche Experimente.  

Gruß
Wolfgang

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« Antwort #40 am: 06 Januar, 2018, 18:32 »
Das 100 Oktan habe ich eh drin.

3-6° Vorzündung werden mir wohl keine 15 PS bescheren. Da muss es auch noch wo anders hängen.

Ich weiss im Moment nur, dass die Kompression aller Zylinder gleichmäßig ist, aber nicht wie hoch. Einen Druckablasstest habe ich auch noch nicht gemacht.

Die Liste ist noch lang :-)

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« Antwort #41 am: 09 Januar, 2018, 20:29 »
So, ich halte euch mal auf dem Laufenden:
Sonntag Abend hatte ich ein sehr Aufschlussreiches Gespräch mit Martin (Ulm) - ein echter TII Kenner. Danke dafür!

Montag Nachmittag habe ich mein neues Fahrwerk von Reiner Ahrend bekommen (100/80Nm -40mm, und die passenden Dämpfer) und gleich eingebaut :-) Sehr schick. Kein Keil mehr, sondern klassischer Hängearsch-Lowrider:-D

Dann:
Kompression geprüft 12,9-13,5bar - top, denke ich.
Düsen ausgebaut und überprüft. Sie spritzen sehr schön fein und gleichmäßig. Über Nacht in WD 40 eingelegt.
Gesehen dass die Einlasskanäle poliert sind. :-)
Ventilspiel auf Martins raten auf 0,15 knapp & kalt eingestellt.
Gemerkt dass die Zündung verkehrt (Klemme 15/1) angeschlossen war und korrigiert.
Zündzeitpunkt auf 35° bei 5000RPM.
Schubabschaltung geprüft. MMN geht das super im Stand, wenn man an den Einspritzleitungen fühlt.
Wir haben alle deutlich gefühlt wie das Pulsieren bei abfallender Drehzahl, ohne Last, aufhört und bei ca. 1800RPM wieder einsetzt.

Dann voller Hoffnung auf den Prüfstand und mit den Volllastanschlag gespielt.
Das ist wirklich die einfachste Möglichkeit im gesamten relevanten Drehzahlbereich bei Vollast etwas anzureichern, oder abzumagern. Meine Einstellung war aber schon optimal.

Mit dem Halbmond gespielt. Das hat nicht so hingehaut. Mit verstelltem Halbmond habe ich keinen gescheiten Leerlauf mehr hinbekommen. Also zurück auf STD.

Optimalen Lauf gefahren: 117PS, 162Nm.

Endtopf abgebaut (bei mir sind Veneporte Mittel- und ESD verbaut) die potentiell zu viel Staudruck haben. Kein Erfolg. Gleiche Leistung (Mitte etwas weniger).

Ich habe einiges Spiel im Gasgestänge. Da werde ich mich demnächst drum kümmern. Allerdings bin ich jetzt auch so weit, dass ich zum TÜV fahren kann. Das will ich als nächstes hinter mich bringen.

Trotzdem freue ich mich natürlich über Tipps und Hinweise, wie ich die verlorenen Pferde wieder finden kann.

Viele Grüße
Olli

Offline Ulm

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« Antwort #42 am: 09 Januar, 2018, 21:23 »
Hallo Olli,

hmm, 117PS sind nicht berauschend.

Was ist denn eigentlich für ne Zündanlage verbaut>

Waren die Einspritzmengen gleich>

Stimmen die Steuerzeiten der Nockenwelle exakt>
Mal mit der Messuhr an Einlass und Auslass prüfen. Öffnung der Ventile muss im OT exakt gleich sein, 2° - 3° kann die Nockenwelle auch voreilen.

Vielleicht ist die Kette ein wenig gelängt und/oder der Kopf geplant. Die Serien Nockenwellen sind zwar net sooo überempfindlich was die Einstellung betrifft, aber langsam wirds komisch wo die Leistung bleibt.

Sicherheitshalber prüfen ob die OT Markierung stimmt.

Gruß
Martin
« Letzte Änderung: 09 Januar, 2018, 21:35 von 1600 »

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Update von der Rolle
« Antwort #43 am: 09 Januar, 2018, 23:21 »
Hallo Martin,

ja, die Einspritzmengen waren gleich.
 
Es ist die Originalzündung mit neuwertigen Teilen verbaut: K12V, Unterbrecher, Deckel, Kabel, Kerzen.
Die Verstellung funktioniert auch lt. Handbuch. Es ist minimal Spiel in der Verteilerwelle.

Nockenwelle messe ich!

Grundsätzlich habe ich das Gefühl, dass Motor, Pumpe und Zündung alles recht frisch gemacht ist.
Vllt. ist es wirklich ein MF beim Zusammenbau.

LG Olli
« Letzte Änderung: 09 Januar, 2018, 23:21 von 3458 »

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Gutachten Stahlflex
« Antwort #44 am: 13 Januar, 2018, 08:55 »
Liebe Mitleser,

gestern war ich bei TÜV vorstellig und, bis auf ein paar kleine Mängel, war alles gut.
(Blinkerfarbe, Blendstreifen zu breit, Handbremse schlägt am Sitz an...)

Ich muss für meine Stahlflexleitungen ein Gutachten bringen.
Der Prüfer konnte die Leitungen weder als Goodridge noch als Fischer identifizieren.
Hat jemand ein passendes Gutachten zur Hand>

Danke für eure Hilfe!
Olli