Du kannst ja mal von vorne her einen Besenstiel durch den Kühler schieben, mindestens gedanklich. Wenn irgendwo ein halber Zentimeter fehlt, passt es genau gar nicht. Klar, Motor kippeln und Gedöns kannst Du versuchen, kann aber sein, dass Du am Ende doch den Kopf abbauen musst....
Die Kipphebelwellen bekommst Du nicht heraus, weil die beim Anziehen der Kopfschrauben eingeklemmt werden und die Kopfschrauben selber auch im Weg sind. Die Kipphebelwellen haben extra Einkerbungen, damit die Kopfschrauben dran vorbei gehen. Wenn Du die Kopfschrauben nur löst, musst Du auf jeden Fall den Kopf abbauen und eine neue Kopfdichtung verwenden.
Mit dem Druckrahmen könnte es gehen, wenn Du nach vorne genug Platz zum Ausziehen der NW hast. Da der Motor ja noch recht neu ist, könnte das tatsächlich eine der wenigen Ausnahmen sein, wo das sinnvoll sein könnte. Motor zwischen OT und UT drehen und los. Druckrahmen könnte man auch selber bauen, ist nicht schwer: einen Rahmen aus Vierkantrohr, der auf den Stehbolzen des Ventildeckels befestigt wird und Druckstücke, das können auch einzelne Schrauben sein, die auf die Kipphebel am Ventil drücken.
Es ist immer noch eine Menge Zeitaufand, den Druckrahmen zu besorgen oder bauen und die Enttäuschung wird groß sein, wenn vorne ein halber Zentimeter fehlt.
Vielleicht doch den Kopf abbauen> Da der Motor ja noch so neu ist, würde ich persönlich (erstmals) auch ohne Pleuellagerwechsel den Kopf abbauen. Kühlwasser gut ablassen (Schraube am Block), aufpassen, dass kein Wasser ins Öl gelangt. Kopf runter, 30 Minuten sind vergangen. Kipphebelwellen raus, Nockenwelle tauschen, Kipphebelwellen wieder rein, wer etwas geübt ist, macht das in einer Stunde. Dichtflächen säubern, neue Kopfdichtung, Kopf wieder drauf, noch mal eine Stunde. Öl wechseln, Öl und Kühlwasser auffüllen, Ventile einstellen, noch mal eine dreiviertel Stunde. Fertig.
Kosten: eine Kopfdichtung mehr, dafür keine Versandkosten Druckrahmen. Musst Du wissen.
Gruß
Wolfgang