Autor Thema: 45-er Weber viel zu Fett im Leerlauf  (Gelesen 7802 mal)

Offline Karl-Heinz

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Re: 45-er Weber viel zu Fett im Leerlauf
« Antwort #15 am: 26 August, 2021, 07:56 »
...rund um deine gewünschte Leerlaufdrehzahl programmiert man sowas wie eine "Wanne"...

...aber die Brennräume waren damals übelst. Nicht nur beim M10... ...

Laut Reparaturanleitung sind beim 2002 TI, je nach Verteiler, sogar bis ca. 20° Vorzündung bei 1000/min drin, also reichlich Spielraum für die "Wanne" um den Leerlauf aufzufangen. Ich würde aber, besonders beim Vergasermotor, eine zweite (lineare) Kurve für die Leerlaufeinstellung programmieren, sonst arbeitest du beim verdrehen der Anschlagschraube immer gegen die Elektronik und merkst keine Veränderung.

Die Brennräume waren halt der damaligen Fertigungsqualität (gegossen, ohne Nacharbeit) und deren Toleranzen geschuldet, dazu kam der nach und nach verminderte Bleigehalt im Benzin den man bei der Verdichtung berücksichtigt hat. Bearbeitete, höher verdichtete Motoren kamen ja auch damals schon mit weniger Vorzündung aus.
Viele Grüße, Karl-Heinz

Offline M.S.

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Re: 45-er Weber viel zu Fett im Leerlauf
« Antwort #16 am: 26 August, 2021, 09:55 »
Ja, solche Werte mit 20 Grad bei lächerlichen 1000 Touren habe ich auch mehrfach in alten Unterlagen gefunden... übelst. Kein Wunder, dass manche Motoren einfach krepiert sind.

Klingeln und Klopfen merkt man da eher mal wenig, er läuft dann einfach rauh... und innerlich zerreisst es ihn. 20 Grad ist viel, viel zuviel.

"Vera" läuft da mit rund 7-9 Grad je nach Last. Reicht völlig für das Motörchen. Schaltet der Klimakompressor dazu, immerhin rund 7KW zusätzliche Leistung/Last, genügen ihr zusätzliche 3 Grad Frühverstellung und 10 öffnende Clicks auf dem Leerlaufsteller für einen makellos stabilen Leerlauf. Man merkt es nur am Bildschirm ( ...und der Controll LED am Schalter...) , dass der Kompressor gerade eingeschaltet hat. Die Leerlauf Drehzahl ändert sich keine 20 Touren. Ich hab das so programmiert, die Trijekt hat einen extra Eingang für den Kompressor und ändert synchron die Zünddaten. Ebenso einen weiteren Eingang für Vollast, da schalten wir den Kompressor gezielt aus... ab 87 Grad Drosselklappe bis 90 Grad will man ja so richtig Spaß, Klima ist dann Nebensache... :)

Früher war vieles anders gelöst. Hat zwar auch funktioniert, nur halt nicht lange. Sparsam oder sauber schon mal garnicht...

Offline Karl-Heinz

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Re: 45-er Weber viel zu Fett im Leerlauf
« Antwort #17 am: 26 August, 2021, 10:57 »
Hoppla, nicht daß da ein Mißverständnis entsteht und jemand die komplette Kurve verschiebt: gemeint war wirklich nur das abfangen des Leerlaufs nach unten, nicht etwa der Teillastbereich. Beim Vergasermotor bleibt nur die Möglichkeit, über Vorzündung zu stabilisieren, Leerlaufsteller haben Weber & Co ja keinen.
Das ist ja das Schöne an der (digitalen) Elektronik, man kann nicht nur Kurven sondern auch Ecken einprogrammieren  ;)
Grüße, Karl-Heinz