In der Kombi 300° Nockenwelle mit Doppelvergasern ist die Serien-Verdichtung mit tii-Kolben schon erst mal völlig in Ordnung. Da muss man keine Maßnahmen gegen das Klingeln unternehmen.
Erst wenn die Verdichtung weiter angehoben wird, zB durch Abplanen des Kopfs, wird es spannend. In der Kombi geht aber 0,5mm noch problemlos runter. Auch wenn damit der Quetschspalt noch kleiner wird. Habe da keine negativen Erfahrungen gemacht.
Richtig ist, dass die frühen tii mit Entfall des Bleizusatzes und der damit einhergehenden schlechten Klopffestigkeit Probleme hatten und BMW dann den Zündzeitpunkt in Richtung spät verschoben hat. Wer damals einfach voll Stoff weitergefahren ist, hatte dann eben diese Klingelschäden. Heute auch kein Thema mehr.
Servus.
so nochmals zu den Themen Quetschspalt und Verdichtung. Und nur zu diesen, damit nicht zu viele Themen auf einmal für Verwirrung sorgen.
Verdichtung:
Die Verdichtung von 10:1 ist in Kombination mit einer 300° oder 304° Welle keinesfalls zu hoch, besser wären sogar 10,5:1.
ABER: Mit den 121 Tii Kolben trotzdem nicht noch höher gehen, das ergibt eine extreme Klingelneigung.
Ursache ist der zu dünne bzw. enge Quetschspalt. Warum und wieso würde jetzt zu weit führen, da schreib ich morgen noch.
Eine kurzer Hintergrund unten.
Quetschspalt:
Dieser wird AUSSCHLIESSLICH vom Kolbenüberstand und der Stärke der Kopfdichtung bestimmt. Und NICHT vom Planen / Abfräsen des Zylinderkopfs. (Vom Block natürlich schon)
Gegen Ende der 60er Jahre wurde die Wirkung der Quetschkanten entdeckt. Sie galten damals lange Zeit als "Zaubermittel" für eine gute Verbrennung sowie daraus resultierend einen guten Wirkungsgrad. Damit verbunden entsprechend Leistung und Drehmoment.
Aber jede Medaille hat zwei Seiten. Heute weiß man, dass ein Mix aus mehreren Maßnahmen, -alles mit Maß und Ziel, und aufeinander abgestimmt- am besten funktioniert.
Im Falle der 121 Tii Kolben ist BMW übers Ziel hinausgeschossen und hat mit der größeren Kompressionshöhe den Quetschspalt so eng gemacht dass es zu massiven Problemen kam, und auch heute noch kommt. Denn Benzin mit 98 Oktan hat auch heute nur 98 Oktan.
Und durch die zu üppigen Quetschkanten neigt der 121 Brennraum per se schon gern zum Klingeln
Das Problem nimmt mit zunehmender Drehzahl noch zu. Also bei hochdrehenden Motoren. Sprich, wenn z.B. per schärferen Steuerzeiten das Drehzahlband nach oben verlagert wird.
Ein dickere Kopfdichtung würde ich erst in dem Fall nehmen, wenn massive Klingelprobleme auftreten. Denn diese senkt natürlich auch wieder das Verdichtungsverhältnis. Dann dreht sich alles wieder im Kreis, usw....
Also nachdem die Kolben schon mal da sind, und es auch bleiben sollen, würde ich es mit den 10:1 so versuchen. Vorausgesetzt der Block ist nicht geplant, und die Kolben stehen noch mehr über.
Grüße
Martin